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Kaffee und Kuchen - Die deutsche Kaffeekultur!
In England zelebriert man um 17 Uhr die Teatime, in Italien und Frankreich nimmt man sich für die kleine Auszeit am Abend einen Aperitif und wir Deutschen? Wir treffen uns am liebsten nachmittags zum Kaffee und Kuchen. Zu Omas Zeiten sprach man noch von Kaffeekränzchen oder Kaffeeklatsch. Heutzutage heißt es einfach "auf einen Kaffee treffen". Eine Tasse frisch zubereiteten Kaffee und ein Stück guter Kuchen bedeutet eine kurze Entspannung vom stressigen Alltag. Der gemeinsame Genuss von Kaffee und Kuchen ist eine willkommene Gelegenheit, mit Familie und Freunden zusammen zu sein und Neuigkeiten auszutauschen. Ob Zuhause, in einem schicken Café, deiner Lieblingskaffeerösterei oder beim Bäcker um die Ecke - in Deutschland gibt es an jeder Ecke die Möglichkeit, die deutsche Kaffeetradition zu pflegen.
Der Kaffeeklatsch - Wie kam es zur typisch deutschen Kaffeekultur?
Die deutsche Kaffeeliebe nahm ihren Anfang im 17. Jahrhundert, als 1673 das erste Kaffeehaus in Bremen eröffnete. Vier Jahre später kam Hamburg in den Genuss einer eigenen Kaffeestube. Es folgten die Städte Regensburg, Leipzig, Würzburg und Berlin. Kaffee war damals ein Luxusgut und nur dem Adel oder privilegierten Bürgern vorbehalten. Die damaligen Begegnungen in den Kaffeehäusern kamen unserer heutigen Kaffee-und-Kuchen-Tradition nahe. Insbesondere Frauen aus der gleichen sozialen Schicht trafen sich dort gerne und es etablierte sich das uns heute bekannte Kaffeekränzchen, übrigens ein weibliches Pendant zum damaligen Männerstammtisch. In den Kaffeehäusern wurde aber nicht nur Kaffee getrunken, Kuchen gegessen und geredet, sondern es fanden auch kleine öffentliche Konzerte statt. So wurde beispielsweise 1732 die berühmte Kaffeekantate von Johann Sebastian Bach in dem Leipziger Kaffeehaus "Zimmermann" uraufgeführt.
Einen Dämpfer bekam die wachsende deutsche Kaffeekultur 1780, als Friedrich der Große das Kaffeegeschäft bis zu seinem Tod streng reglementierte. Der Einfuhrhandel und das Rösten von Kaffee wurden zum Staatsmonopol und sogenannte "Kaffeeschnüffler" wurden eingesetzt, um illegale Röstereien zu erkennen. Doch bereits zu Beginn der Industrialisierung avancierte der Kaffee zum Volksgetränk und wurde aufgrund der zu hohen Preise in der Kaffeestube zunehmend zur privaten Angelegenheit. Die oberen Schichten tranken ihn weiterhin gerne zum Genuss in Kaffeehäusern, wohingegen ihn die ärmeren Menschen vorwiegend als Muntermacher und zum Unterdrücken des Hungergefühls nutzten.
Während der Weltkriege und der ersten Jahre danach wurde Kaffee erneut zum Luxusgut und durch kaffeeähnliche Getränke wie Muckefuck, Malzkaffee, Stragelkaffee oder Zichorie ersetzt. Aus diesem Grund blieb auch das Kaffeetrinken über lange Zeit hinweg etwas ganz Besonderes. Besucher bekamen ihn in speziellen Kaffeegeschirr angeboten und er wurde bevorzugt am Sonntag sowie zu Festmahlzeiten getrunken. Bei diesen Zusammenkünften erzählte man sich auch Neuigkeiten und sprach über Gerüchte. Der traditionelle Kaffeeklatsch war geboren.
Im Jahr 1965 wurde der Kaffee schließlich das erste Mal vor dem Bier zum Lieblingsgetränk der Deutschen gekürt und galt nun in Deutschland als Symbol für das Wirtschaftswunder und den Wiederaufbau.
Kaffee und Kuchen im 21. Jahrhundert: So genießen wir die Kaffeetradition heute
Ende des 20. Jahrhunderts kam Bewegung in die deutsche Kaffeewelt: Kaffeespezialitäten aus aller Welt kamen zu uns. Cappuccino , Café auf Lait, Latte Macchiato oder Espresso sind für uns keine Fremdworte mehr, sondern auf jeder Karte eines gängigen Cafés zu finden. Doch nicht nur die Kaffee-Arten vermehrten sich, auch die Zubereitungsart wurde vielfältig. Der klassische Filterkaffee bekam nun unter anderem Konkurrenz von der Zubereitung mit der Frenchpress, dem Espressokocher und sogar durch Kaffeevollautomaten. Traditionelle Kaffeehäuser wurden zu Cafés und zu Beginn der 2000er entstanden neuartige Coffeeshops, die den Kaffee mit dem gewissen Etwas etablierten. Zusätzlich führten sie den Trend zum "Coffee to go" ein. Die Kaffee-und-Kuchen-Pause konnte somit einfach im Gehen gehalten werden - den Kaffee in der einen und den Kuchen in der anderen Hand.
Doch trotz dieser Veränderungen blieb und bleibt die Kaffee-und-Kuchen-Kultur in ihren Grundzügen auch im 21. Jahrhundert erhalten. Auch wenn heutzutage Kaffee und Kuchen zu jeder Tageszeit konsumiert werden kann, gönnen sich trotzdem Millionen Deutsche nachmittags - in der Regel zwischen 15 und 16 Uhr - einen schnellen Kaffee mit einfachen Kuchen oder Gebäck. Am Wochenende hingegen, meistens sonntags, sitzen viele mit der Familie oder Freunden am gedeckten Kaffeetisch mit aufwändigeren und oft auch selbstgemachten Backwerken.
Schon gewusst? Nicht nur wir Deutschen lieben unseren Kaffee und Kuchen. Die Amerikaner haben sogar den 7. April zum offiziellen nationalen Coffee-Cake-Day (Kaffee-und-Kuchen-Tag) ernannt.
Kaffeearoma und Kuchengeschmack - Welcher Kuchen passt zu welchem Kaffee?
Egal, ob Schwarzwälder Torte, Frankfurter Kranz, Donauwelle, Bienenstich, Käsekuchen oder einer simpler Obstkuchen vom Blech - eine Tasse Kaffee rundet den Kuchengenuss einfach ab. Doch wie der Kaffeekenner weiß, hat jede Kaffeesorte ihr ganz eigenes Kaffeearoma. Daher harmonieren manche Kaffees besser mit dem gewählten Kuchenstück als andere. Dabei liegt die Entscheidung natürlich ganz bei Dir, ob Du den Kaffee anhand des Kuchens wählst oder andersrum.
Wenn Du zum Beispiel ein Fan von Schokoladen- oder Nusskuchen bist, solltest Du darauf achten, dass dieses Aroma auch in Deiner gewählten Kaffeesorte zu finden ist. Besonders säure-arme Kaffees mit Kakao-Note wie unser Kaffee Australien oder mit einem leicht nussigen Akzent wie unsere Perle der Karibik sind ideale Partner zum schokoladigen Kuchenvergnügen.
Magst Du lieber fruchtig-zitronige Kuchen, dann greife zu Kaffees, die diesen Aroma ebenfalls enthalten, wie beispielsweise unser Kaffee Kenia oder der Kaffee Papua New Guinea. Also für Deine nächste Kaffee-und-Kuchen-Pause schnappst Du Dir Deinen Lieblingskuchen, wählst einen Kaffee mit ähnlichen Aromen und genießt die harmonische Gaumenfreude.
Tipp: Veranstalte doch mal ein altmodisches Kaffeekränzchen!
Es muss ja nicht immer nur zum Geburtstag oder anderen festlichen Begebenheit sein, dass man sich am hübsch hergerichteten Kaffeetisch zusammenfindet. Wie wäre es denn mal mit einem altmodischen Kaffeekränzchen ohne besonderen Anlass und trotzdem schön zurechtgemacht? Es ist ganz einfach und in wenigen Schritten vollbracht:
- Lade Deine Lieblingsmenschen ein.
- Kaufe oder backe Deinen Lieblingskuchen.
- Hole Dein gutes Geschirr aus dem Schrank und decke die Kaffeetafel.
- Stelle ein paar Blumen oder eine andere Dekoration auf den Tisch.
- Bereite einen aromatisch passenden Kaffee zu.
- Freue dich über die gesellige Runde und die wunderschöne Kaffee-und-Kuchen-Zeit zusammen!