Wir lieben Kaffee.

Macht kalter Kaffee schön? Was ist dran an der Redensart?

Kalter Kaffee macht schön! Bleibt der Kaffee im Büro oder auch zu Hause mal wieder etwas länger stehen, kommt mir die Redensart oft in den Sinn. Dann nippe ich an meinem kalten Kaffee und denke mir: “Wenn’s schee macht?”

Inhaltsverzeichnis

Schon unsere Großmütter haben die Redewendung aus bereits lange vergangenen Tagen angenommen und übernommen. Gut. In den 50er Jahren gab es, glaube ich zumindest, noch keine Kaffeemaschinen mit Warmhaltefunktion. Von daher ist es wohl naheliegend, dass der Kaffee desöfteren erkaltet ist und dann eben abgekühlt getrunken wurde. Doch woher kommt ursprünglich die Aussage und was ist dran an “Kalter Kaffee macht schön”?

Kalter Kaffee macht schön - Woher kommt die Aussage?

Ursprünglich stammt die Aussage, das kalter Kaffee schön macht, aus der Barockzeit. Jeder kennt sie zwar, jedoch deren Herkunft ist schon lange in Vergessenheit geraten. Perücken und Schminke bestimmten das damalige Schönheitsideal der Herrschaften. Die vornehme Blässe galt als Merkmal der Reichen und für Reichtum. Sonnengebräunte Haut hingegen galt als Symbol von einfachen Menschen, die beispielsweise auf dem Feld arbeiteten und somit mindere Arbeiten verrichteten.

Reiche Leute taten ziemlich viel dafür, um ihre noble Blässe zu erhalten bzw. durch Schminken zu erlangen. Die Damen der Gesellschaft trugen bevorzugt Sonnenschirmchen, weil ihre Haut keinen Kontakt zu der Sonne bekommen sollte, um möglichst blass zu bleiben. Wenn Schminke aufgetragen wurde, wurde das Puder meist in dicken Schichten aufgetragen. Der typische, für die Zeit klassische, rote Lippenstift wurde aus Wachs hergestellt. Die Schminke war allerdings von minderer Qualität und Haltbarkeit. Puder und Lippenstift neigten dazu, durch den aufsteigenden Dampf und die heiße Flüssigkeit abzublättern bzw. zu zerrinnen.

Schöne Frau aus dem Barock

Insbesondere beim Trinken von heißem Kaffee neigte das mühsam aufgetragene Make-up bei den Edelfrauen, aber auch bei den Edelmännern, dazu, sich nachteilhaft zu verändern. So entschlossen die Adligen, in der Öffentlichkeit nur noch kalten Kaffee zu sich zu nehmen, damit die Schminke nicht verläuft. Die Redensart “Kalter Kaffee macht schön” war geboren.

Kalter Kaffee macht schön - das glaubten nicht nur die Adligen in vergangenen Tagen, die den Kaffee nur aufgrund ihres Aussehens kalt tranken.

Kalter Kaffee macht auch innerlich schön - die Zauberbohne und ihre Inhaltsstoffe

Kalter Kaffee? Ja, bitte! Vielleicht ist das Trinken von kaltem Kaffee erst einmal etwas gewöhnungsbedürftig, gilt er ja dann weitläufig als “abgestanden”. Professionelle Kaffeeverkoster setzen bei den Kaffeebeurteilungen ganz bewusst auf kalten Kaffee, denn die Kaffeebohne offenbart so am besten ihr Inneres, geschmacklich und qualitativ. Wenn man kalten Kaffee trinkt, lässt sich der Geschmack und die Qualität viel besser beurteilen, als bei heißem Kaffee. Um einen Kaffee wirklich einschätzen zu können, sollte er nicht nur kalt, sondern auch schwarz und ohne sonstige Additive wie Zucker getrunken werden.

Kaffeebohnen pflücken

Generell enthält Kaffee viele Inhaltsstoffe, die unsere Gesundheit unterstützen und Kaffee zu einem gesunden Lebensmittel machen. Seine Wirkstoffe, wie allen voraus die Antioxidantien, tragen zu einem gesunden Lebensstil bei.

Kaffee, insbesondere Arabica Kaffee, setzt sich prozentual durchschnittlich zusammen aus:

Inhaltsstoffe %
Kohlenhydrate 35
Lipide 17
Proteine 7,5
Mineralstoffe 4
Chlorogensäure 2,5
Koffein 1,3
Niacin 1,0


Um der Frage nachzugehen, ob kalter Kaffee schön macht, sind unter den Inhaltsstoffen besonders die Chlorogensäure und das Koffein in den Fokus zu stellen.

Über 80 Säuren, darunter Zitronensäure, Essigsäure und Apfelsäure, wurden im Kaffee bereits nachgewiesen. Chlorogensäure macht jedoch den Hauptanteil unter den Säuren aus. Chlorogensäure und Kaffeesäure zählen als Polyphenole zu den sekundären Pflanzenstoffen. Gesundheitlich interessant sind diese sekundären Pflanzenstoffe besonders wegen ihrer antioxidativen Eigenschaften. Beim Kaffee rösten werden ⅔ der Säuren abgebaut.

Das Koffein im Kaffee ist ebenfalls für die Gesundheit relevant. Koffein gehört zu der Gruppe der Alkaloide, sind stickstoffhaltige Verbindungen und kommen in vielen Pflanzengattungen vor. Unter den Alkaloiden ist das Koffein mit einem Koffeinanteil von 0,8% bis 2,5%, je nach Kaffeesorte und Kaffeeart, ob Arabica oder Robusta, an erster Stelle. Neben dem Koffein beinhaltet Kaffee die Alkaloide Trigonellin, Niacin, Theobromin und Theophyllin in geringen Mengen. Beim Röstvorgang wird Trigonellin abgebaut, das Vitamin Niacin, die Nikotinsäure, bildet sich. 1/10 des Tagesbedarfs an Niacin wird durch eine Tasse Kaffee abgedeckt. Auf den Koffeingehalt hat das Rösten kaum Einfluss.

Antioxidantien

Antioxidantien wehren freie Radikale ab und deaktivieren im Organismus bindungsfreudige Sauerstoffteilchen, die zu oxidativem Stress führen und unserem Körper schaden. Alterungsprozesse durch beispielsweise UV-Strahlung, aber auch Zigarettenrauch und Alkohol sowie Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen können durch den oxidativen Stress begünstigt und beschleunigt werden.

Außer im Körper gebildete Antioxidantien sind im Abwehrsystem auch solche tätig, die wir über Obst und Gemüse mit ihren sekundären Pflanzenstoffen, zu uns nehmen. Diese sekundären Pflanzenstoffe sollen laut Studien zum Beispiel vor Schlaganfall und Diabetes schützen.

Schöne Frau trinkt kalten Kaffee

Im Kaffee finden sich mehrere Antioxidantien. Flavonoide, die zu den Polyphenolen zählen, Chlorogensäuren, Resveratrol und Melanoide, die erst beim Röstvorgang gebildet werden. Die gesamte antioxidative Kapazität wurde bei gesunden Personen nachweislich durch den Konsum von Kaffee verbessert. Helle und mittlere Kaffeeröstungen wirken intensiver antioxidativ als dunkle Röstungen. 200 ml Kaffee bergen zwischen 70 mg und 350 mg dieser für den menschlichen Organismus wichtigen Chlorogensäure.

In verschiedenen Studien wurden die antioxidativen Eigenschaften von Getränken wie Kaffee, grüner Tee, schwarzer Tee, Kräutertee, Cola, Bier, Fruchtsaft und Kakao gegenübergestellt. Kaffee kristallisierte sich als das mit Abstand signifikant stärkste Antioxidans heraus.

Japanische Forscher konnten in einer 2016 publik gemachten Studie nachweisen, das der Konsum von Kaffee den oxidativen Stress reduziert. Drei Tassen Kaffee am Tag führten dazu, das an der Studie teilnehmende Frauen eine geringere Konzentration an reaktiven Sauerstoffspezies im Blut aufwiesen, als jene, die weniger Kaffee tranken.

Das Trinken von Kaffee kann den Alterungsprozess durch die Antioxidantien verlangsamen. Durch einen verstärkten Kaffeekonsum können sich zwar unsere Zähne verfärben, zugleich schützt Kaffee jedoch auch vor Karies. Chlorogensäure, Trigonellin und Niacin sind die dafür verantwortlichen Wirkstoffe.

Koffein

Koffein ist die weltweit am häufigsten konsumierte pharmakologisch aktive Substanz. In mehr als 100 Pflanzenarten ist Koffein enthalten, wenn auch häufig nur in kleinsten Mengen. Fressfeinde und Parasiten werden durch das Alkaloid abgehalten und die Pflanzen geschützt.

Koffein ist nahe mit Theophyllin, welches natürlich im Tee enthalten ist, und Theobramin, das natürlich im Kakao vorkommt, verwandt. Am meisten von den stimulierenden Substanzen verfügen der Teestrauch, der Kaffeestrauch, die Schlingpflanze Guaran, die Kola-Nuss und der Mate-Strauch. Neben Theobramin weist Kakao zudem noch geringe Mengen von Koffein auf. Wieviel Koffein welches Kaffeegetränk enthält findest Du in unserem Blog über Koffeingehalt.

Wie viel Koffein ist im Kaffee?

Primär wirkt Koffein auf das zentrale Nervensystem. Das milde Stimulansmittel nimmt so Einfluss auf verschiedene Körperfunktionen. Lange verteufelt, ist es häufig das Koffein im Kaffee, das sich so günstig auf unsere Gesundheit und somit auch auf unsere Schönheit auswirkt. Koffein stimuliert die Herztätigkeit, erhöht den Blutdruck und die Körpertemperatur, erweitert Bronchien und Blutgefäße. Zudem puscht Koffein die Muskeltätigkeit, die Verdauung und die Harntätigkeit. So gilt Kaffee als Schlankmacher, der eine Diät positiv unterstützen kann. Durch seine stoffwechselanregende Wirkung tritt das Sättigungsgefühl schneller ein.

Außerdem wirkt sich Koffein auch auf unsere Verhaltensweisen aus. Es hebt die Stimmung, fördert Aufmerksamkeit, Konzentration und Leistungsvermögen. Insbesondere auf Kopfschmerzen soll sich das Koffein positiv auswirken, ist es doch auch in vielen pharmazeutischen Produkten enthalten wie beispielsweise Kopfschmerztabletten.

Übrigens: Koffein im Kaffee reagiert anders als das Koffein in Energy-Drinks. Obwohl eine 250 ml-Dose des koffeinhaltigen Drink ebenfalls ca. 80 mg Koffein, ähnlich einer Tasse Kaffee, beinhalten, ist die Wirkung des Energy-Drinks wesentlich stärker.

Laut einer amerikanischen Studie aus dem Jahr 2017 sind hierfür wohl andere Bestandteile im Getränk wie das Taurin oder Carnitin zuständig. Die intensivere Wirkung lässt sich nach den wissenschaftlichen Erkenntnissen darüber hinaus auf die Kombination der drei Wirkstoffe zurückführen.

Quelle: Deutscher Kaffeeverband

Neben den positiven Auswirkungen der im Kaffee enthaltenen Antioxidantien und dem Koffein wird Kaffee viele weitere positive Eigenschaften zugeschrieben. So soll unser liebstes Getränk sogar lebensverlängernd sein nach der 2018 veröffentlichten Studie in dem Fachblatt JAMA International Medicine. 6 - 7 Tassen! Kaffee pro Tag sollen demnach die Sterblichkeitsrate um 16% senken.

Vorbeugend auf Diabetes und Alzheimer soll die Superbohne sogar Wirkung zeigen.

Doch heute geht es ja darum, ob Kaffee schön macht. Einen Unterschied von kaltem Kaffee zu einem frisch aufgebrühten Kaffee gibt es bei den bis jetzt aufgeführten Aspekten bzw. Effekten nicht.

Cold Brew Coffee

Kalt aufgebrühter Kaffee, der Cold Brew Kaffee, über den ich auch schon öfters geschrieben habebringt aus gesundheitlicher Sicht noch ein paar Vorteile mit sich, die durch die schonende Zubereitungsmethode und Extraktion entstehen. Kaffeesäuren werden reduziert und Bitterstoffe abgebaut. Der Cold Brew ist zudem besonders magenschonend.

Kalter Kaffee und Schönheit - zurück zu den Äußerlichkeiten

Kalter Kaffee macht schön. Diese Aussage ist wohl etwas irreführend, ist der kalte Kaffee genauso schön machend wie temperierter Kaffee. Doch äußerlich angewendet kann kalter Kaffee sich explizit doch noch fantastisch auf Deine Schönheit auswirken - als Beauty Produkt. In der Kosmetikindustrie gibt es unzählige Produkte, die Schönheit und Jugend versprechen, in denen das aus der Kaffeebohne gewonnene Koffein zum Einsatz kommt. Doch es müssen nicht teure Cremes aus der Drogerie oder Apotheke sein.

Mit kaltem Kaffee oder Kaffeesatz lassen sich zahlreiche Schönheits-Produkte im Handumdrehen selbst herstellen.

  • Haarpflege: Kalter Kaffee ist die optimale Haarpflege. In dunkles Haar einmassiert, spendet er herrlichen Glanz. Kalten Kaffee in die trockenen Haare einarbeiten und 20 Minuten wirken lassen. Anschließend einfach ausspülen.
  • Peeling: 3 EL kalter Kaffeesatz mit 1-2 EL Olivenöl vermischen. Das Kaffeesatz-Peeling auf dem Gesicht einmassieren und 5-10 Minuten einwirken lassen. Danach mit warmem Wasser abspülen. Das Peeling lässt sich anstatt mit Olivenöl mit Honig oder Kokosöl ansetzen, die die Haut ebenfalls optimal mit ihren Pflegestoffen versorgen. Zimt und Vanille spenden zudem einen herrlichen Duft. Der Kaffeesatz hat ebenfalls mit Joghurt verrührt erstklassige Pflegeeigenschaften.

Mit dem Kaffeesatz-Peeling lässt sich nicht nur hervorragend das Gesicht behandeln und verwöhnen. Kaffeesatz, als Peeling eingesetzt, eignet sich ebenfalls ausgezeichnet um Bauch, Beine und Po zu peelen und pflegen.

Fazit: Es ist also egal, ob man den Kaffee kalt oder warm trinkt. Ob als Haarkur, Gesichtsmaske, Augenmaske oder für Bauch, beine, Po - kalter Kaffee und Kaffeesatz sind äußerlich angewendet eine Wunderwaffe für die Schönheit. Kalter Kaffee macht schön! Und wie! Im kalten Kaffee und besonders im Kaffeesatz ist noch so viel Koffein enthalten, das es Deine Schönheit boostet. Das Koffein zieht die Blutgefäße zusammen, mindert Rötungen und regt die Durchblutung an. Und das Beste: Kaffeesatz kostet nichts!

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