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- Kaffee und Krebs - ein ewiges Forschungsprojekt
Inhaltsverzeichnis
- Die Studie, die das Blatt wendete und Kaffee gegen Krebs wirksam werden ließ
- Metaanalyse und Kohortenstudien
- Welche Krebsarten weniger Chancen durch Kaffee haben
- Antioxidantien - der Stoff der Kaffee für den Kampf gegen Krebs auszeichnet
- Was gilt es zu beachten, wenn Kaffee als gesundes Mittel zur Krebsvorsorge eingesetzt werden soll?
- Wer sollte sparsam mit Kaffee sein, auch wenn er gegen die Entstehung von Krebs wirksam ist?
- Welcher Kaffee eignet sich am besten zur Krebsprävention?
- Der beste Kaffee gegen Krebs
- Wieso Kaffee doch manchmal Krebs provozieren kann. Oder auch nicht.
- What the f* is Acrylamid
- Wenn wir schon mal dabei sind. Warum wirkt koffeinfreier Kaffee auch gegen Krebs?
- Was Krebspatienten über Kaffee wissen sollten
Kaffee und Krebs - ein ewiges Forschungsprojekt
Kaffee und Krebs ist ein Thema, das ein ewiges Forschungsprojekt bleibt. Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen, auch wenn der Gesundheitsminister Karl Lauterbach nach einem Artikel der New York Times in pure Begeisterung ausgebrochen ist. Die Frage ist auch, wie sicher Studien sein können und was eine Metastudie aussagen kann. Eine Sache ist aber sicher: Kaffee hat seit 2016 offiziell eine positive Wirkung gegen die Entstehung von Krebs.
Die Studie, die das Blatt wendete und Kaffee gegen Krebs wirksam werden ließ
Seit der Kaffee Ende des 16. Jahrhunderts nach Europa kam, fragte man sich, ob das schwarze Elixier aus der Bohne aus dem nahen Osten mehr oder weniger gesund ist. Zur Sicherheit wurde Kaffee erstmal in der Apotheke verkauft.
Schnell wurden vor allem Herzpatienten davor gewarnt, sich mit Kaffee zu vergnügen. So diskutierte man über die vergangenen Jahrhunderte, bis die IARC (International Agency for Research on Cancer) nach 25 Jahren endlich grünes Licht gab. Zuvor wurde Kaffee als möglicherweise krebserregend eingestuft. Man hat sich geirrt. Das war 1991. Erst 2016 belegten Metaanalysen, dass der Genuss von Kaffee präventiv gegen Krebs wirken könnte.
Metaanalyse und Kohortenstudien
Metaanalyse und Kohortenstudie… könntest du einem Kaffee-Gegner erklären, was das ist? Es ist jedenfalls gut darüber informiert zu sein, wenn man Überzeugungsarbeit leisten will, weil die aufgeregte Schwiegertochter schon wieder betont, dass Kaffee Krebs auslösen kann. Und eigentlich ist es schnell gesagt.
Metaanalyse
Wenn Untersuchungen angestellt werden, dann tut das meistens nicht nur ein Institut oder eine Forschungsgruppe, sondern mehrere. So entstehen Metadaten. Damit sind zumeist Dokumente, aber auch Datenbanken oder Dateien usw. gemeint. Eine Metaanalyse fasst als statistisches Verfahren die gesammelten Daten zu einem Thema zusammen und errechnet ein aussagekräftiges Ergebnis, also einen Mittelwert, der „pooling" genannt wird. Und genau so kam man 2016 zu der Erkenntnis, dass Kaffee gegen Krebs wirksam sein könnte.
Kohortenstudien
Hier werden zwei oder mehrere Gruppen von Menschen unter bestimmten Bedingungen und einer gewissen Zeitspanne beobachtet, um beispielsweise zu beobachten, ob Kaffee krebserregend sein könnte. Dafür müssen aber alle Bedingungen gleich sein. Auch die Tassengröße für einen Kaffee, oder die Tatsache, ob er mit oder ohne Milch getrunken wird und ob die Testperson raucht oder nicht.
Nachdem die Studien von 1991 gesichtet wurden, stellte man fest, dass nicht alle Testpersonen den gleichen Lebensstil hatten. Auch die Größen der genutzten Kaffeetassen variierten. Somit waren alle Erkenntnisse dahin und man begann im Januar 2016 mit der Arbeit an Metaanalysen. Ein Beispiel für eine Metaanalyse, die im National Library of Medicine dokumentiert ist, bekräftigt den Vorteil von Kaffee hinsichtlich der Entwicklung von Bauchspeicheldrüsenkrebs.
Quelle: National Library of Medicine
Welche Krebsarten weniger Chancen durch Kaffee haben
Die Methode der Metaanalyse ist auch für die private Lektüre zu empfehlen. Es gibt derzeit viele Berichte, die sich mit Kaffee und Krebs beschäftigen. Vor allem online sind viele verschiedene Meinungen und Erkenntnisse veröffentlicht worden. Wenn an dieser Stelle verschiedene Krebsarten benannt sind, für die Kaffeesorten ein Blocker sein können, beziehen wir uns auf fachspezifische Seiten wie beispielsweise den Deutschen Krebsinformationsdienst (dkfz), das World Cancer Research Fund International oder die IARC.
Nach eingehender Beschäftigung kann eine Prävention durch Kaffeekonsum empfohlen werden. Natürlich ist Kaffee nur ein unterstützendes Tool in deiner Ernährung, mehr nicht. Leider ersetzt Kaffee weder Obst noch Gemüse oder angemessene sportliche Betätigung.
Welche 10 Lebensmittel am besten für die Krebsprävention geeignet sind, kannst Du beim Helios Klinikum Berlin Buch nachlesen.
Folgende Krebsarten zählen zu den Arten, bei denen Kaffee als Krebsprävention genutzt werden kann:
- Bauchspeicheldrüsenkrebs
- Gebärmutterhalskrebs
- Leberkrebs
- Rachenkrebs
- Speiseröhrenkrebs
- Hautkrebs
- Lungenkrebs
- Prostatakrebs
Antioxidantien - der Stoff, der Kaffee gegen den Kampf gegen Krebs auszeichnet
Antioxidantien oder Radikalfänger schützen unsere Körperzellen vor schädigenden Oxidationen, die Zellstrukturen verändern können. Durch das Neutralisieren von aggressiven chemischen Verbindungen verhindern Antioxidantien beispielsweise Krebserkrankungen. Im Kaffee finden sich Antioxidantien in der Chlorogensäure der Kaffeebohnen. Hierbei handelt es sich um eine organische, schwache und farblose Säure. Sie fungieren als Radikalfänger gegen freie Radikale, so dass oxidativer Stress, der beispielsweise durch Umweltfaktoren ausgelöst werden kann, verringert wird. Die Gefahr der Tumorbildung wird somit eingedämmt.
Verschiedene Studien belegen, dass die Sterblichkeit von Menschen, die regelmäßig Kaffee trinken um 28% geringer ist als bei Nichtkaffeetrinkern. Das genannte Beispiel bezieht sich auf einen oder mehrere Espressi am Tag. Wie täglicher Kaffeegenuss das Krebsrisiko senken kann, kannst du explizit In ScienceDirect -The Journal of Nutrition - nachlesen: Daily Coffee Drinking Is Associated with Lower Risks of Cardiovascular and Total Mortality in a General Italian Population: Results from the Moli-sani Study.
Quelle: ScienceDirect
Was gilt es zu beachten, wenn Kaffee als gesundes Mittel zur Krebsvorsorge eingesetzt werden soll?
Zunächst gilt, wenn Kaffee zur Krebsvorsorge eingesetzt werden soll, dass er auf keinen Fall zu heiß getrunken werden darf. Bei einer Temperatur über 65 Grad kann es zu einem erhöhten Risiko von Speiseröhrenkrebs kommen.
Und auch wenn man bei einem Tagespensum von fünf Tassen keinen Nachteil finden kann, dann sollte immer bedacht werden, dass Kaffee nicht den Flüssigkeitshaushalt des Menschen decken kann. Hier kommen wir auf das landläufige Märchen zu sprechen, dass Kaffee entwässernd wirkt. Das ist falsch. Lesen Sie dazu auch diesen interessanten Artikel auf gesundheit.de. Dennoch sollte man darauf achten, dass Kaffee nicht als Durstlöscher gedacht ist. Wenn Du also Durst hast, dann greife auf ein gutes Glas Wasser zurück. Ach Ja: Und warum Kaffee ohne Milch viel effektiver ist, auch hinsichtlich des Aspekts der Gesundheit, darüber haben wir bereits berichtet.
Wer sollte sparsam mit Kaffee sein, auch wenn er gegen das Entstehen von Krebs wirksam ist?
Generell ist auch die Geschichte vom ungesunden Kaffee inzwischen größtenteils widerlegt. Das kannst Du übrigens in den unterschiedlichsten Blogbeiträgen unserer Kaffeerösterei oder in der Kaffee Apotheke nachlesen. Leider gibt es aber auch vier Arten von Menschen, deren Grundkonstitution nicht dafür gemacht ist, sich mit dem Lieblingsgetränk der Deutschen zu vergnügen.
- Menschen mit sehr aktiver Blase - weil Kaffee harntreibend ist und gute Toiletten einfach nicht immer erreichbar sind
- Menschen mit Reizdarm - weil Durchfall eine unangenehme Angelegenheit ist
- Menschen mit (bestimmten) Herzproblemen - auch dies ist eine kontroverse Diskussion, lies dazu unseren Artikel über die Frage, ob Kaffee gut für das Herz ist
- Menschen mit Angst oder Panikstörungen - weil Kaffee nicht immer gut für schwache Nerven ist
Welcher Kaffee eignet sich am besten zur Krebsprävention?
Nicht jeder Kaffee ist mit dem Siegel “sehr gut” für die Krebsprävention geeignet. Da gibt es Unterschiede. Obwohl in jeder Bohne das Gleiche drin ist. Es kommt auf die Machart an. Der Kaffee Experte aus der Schweiz, Prof. Dr. Chahan Yeretzian von der ZHAW (Zürich University of Applied Sciences, Switzerland), präsentiert seine Forschungsergebnisse und gibt Aufschluss darüber, wie Kaffee am förderlichsten ist.
Zum Schrecken aller Kaffeeliebhaber benennt Prof. Yeretzian Instantkaffee als wirksamsten Kaffee gegen Krebs. Du wirst festgestellt haben, dass er in unserer exklusiven Kaffeerösterei Hausverbot hat. Vielleicht unberechtigt, aber es gibt eben eine gewisse Kaffeeröster-Ehre. Aber - die Wahrheit ist - ein hochwertiger Instantkaffee ohne Zusatzstoffe wird in Wasser gelöst und kann alle enthaltenen Inhaltsstoffe lösen. Somit enthält er die meisten Antioxidantien vor Filterkaffee und Espresso, bei denen man viel Kaffeepulver in kurzer Zeit mit Wasser in Verbindung bringt.
Die Zubereitungsart mit einer French Press wurde leider nicht erwähnt, ebenso die Zubereitungsart des Kaffeekochens ohne Filter direkt in der Kaffeetasse wie Türkischer Kaffee. Hier haben Pulver und Wasser den optimalen Berührungsraum. Dafür empfehlen wir auch den EMPOT, der Kaffee zum aromatischen und gesunden Erlebnis werden lässt.
Der beste Kaffee gegen Krebs
Es gibt nicht nur verschiedene Macharten des Kaffees, sondern auch unterschiedliche Sorten. Robusta und Arabica enthalten viel Koffein, und wem das nicht bekommt, der kann getrost auf entkoffeinierten Kaffee zurückgreifen - auch er kann seine Wirkung entfalten. Der Spitzenreiter unter den Kaffeesorten ist allerdings grüner Kaffee. Er besteht zwar aus echten Kaffeebohnen, ist aber nicht geröstet worden und schmeckt deswegen eher wie Kräutertee. Hier haben wir also die ultimative Krebsprävention mit Kaffeebohnen, die keinen Kaffeegeschmack erzeugen und deswegen super für Kaffee Abstinenzler ist.
Wieso Kaffee doch manchmal Krebs provozieren kann. Oder auch nicht.
Im Jahr 2018 gab es eine große Diskussion darüber, ob Kaffee vielleicht doch manchmal Krebs provozieren kann. Im Bundesstaat Kalifornien wurde durch die FDA (Food and Drug Administration) darüber debattiert, ob Kaffee infolge der vorgenommenen Röstungsverfahren zu viel Acrylamid in den Kaffee gelangt sein könnte. Wäre dies der Fall, dann müsste man Kaffee, ähnlich den Zigaretten, eine Kennzeichnungspflicht auferlegen. Nach mehrmaliger Prüfung entschloss sich das Supreme Court von Los Angeles County, dass eine Kennzeichnungspflicht sinnvoll sei, basierend auf der Proposition 65. Diese sieht vor, dass alle krebserregenden, in Lebensmittel enthaltenen Substanzen zu kennzeichnen sind. Zunächst entschied man sich dafür, aber die erboste Kaffeebranche informierte die WHO und die National Coffee Association. Man prüfte und studierte angestrengt 12 Monate lang, bevor man beschloss, die Kennzeichnungspflicht wieder aufzuheben.
What the f* is Acrylamid?
C3H5NO (Acrylamide) gehören zu der Gruppe der Amide und entstehen in der sogenannten Maillard Reaktion. Und wie oben dargestellt, liebe Streber unter den privaten Kaffeeforschern, sieht es aus, wenn eine chemische Reaktion Acrylamid freigibt. Das passiert übrigens nicht nur, während Kaffeebohnen für ihren Siegeszug gegen Krebs fit und schmackhaft gemacht werden.
Die Maillard Reaktion betrifft alles, was wir lieben: Pommes Frites, knackige Brotkrusten oder Toast, Steak sowie pflanzlicher Fleischersatz. Gut, dass es für alles Richtwerte gibt. So auch für den Kaffee gegen Krebs. Das mag eine Reaktion auf die kalifornischen Vorkommnisse gewesen sein, denn die EU hat ihre Richtlinien für den erlaubten Acrylamidwert in Kaffee im Jahr 2018 angepasst.
Kaffeeart | Mikrogramm Acrylamid pro Kilogramm |
Röstkaffee | 400 mg |
Instant Kaffee | 850 mg |
Getreidekaffee | 500 mg |
Ersatzkaffee (Zichorie) | 4000 mg |
Es ist also ausdrücklich erlaubt, Kaffee gegen Krebs zu genießen. Oder eben auch einfach so.
Wenn wir schon mal dabei sind. Warum wirkt koffeinfreier Kaffee auch gegen Krebs?
Man könnte ja denken, dass koffeinhaltiger Kaffee nur dann Kaffee wird, weil er einer fiesen chemischen Reaktion ausgesetzt wird. Und dann noch das: Nun wird unserer geliebten Bohne auch noch ihr Herz, ihr Innerstes, entzogen: DAS KOFFEIN.
Aber wie? Und ist das gesund?
Wir leben im Jahr 2023 und die althergebrachten Methoden, Kaffee zu entkoffeinieren existieren noch, sind aber zu umgehen. Die furchtbarste ist der Einsatz von Dichlormethan, um das Koffein aus der Bohne zu lösen. Kurz danach sei Ethylacetat genannt, das immerhin aus Obst gewonnen werden kann, aber ansonsten nur wenig besser ist. Es ist zwar nicht krebserregend, aber schlecht für den Magen- und Darmtrakt. Gängige, gesunde Methoden sind das Herauslösen des Koffeins durch das Schweizer-Wasser-Prozess-Verfahren, das CO2 Verfahren oder das Entkoffeinieren mit Kohlensäure, wie es beispielsweise mit unserem Zwieseler Goldböhnchen gemacht wird. Vor allem mit dem CO2 Verfahren und dem Entkoffeinieren mit Kohlensäure bleiben alle Bestandteile - abgesehen von einem winzigen Anteil Koffein - enthalten. Außerdem ist es sehr umweltfreundlich, im Gegensatz zur Schweizer Methode. Leider verbraucht sie mehr Wasser, als wir es uns in der heutigen Zeit leisten können.
Es gibt also Möglichkeiten, mit entkoffeiniertem Kaffee gegen Krebs vorzusorgen und trotzdem den geliebten Geschmack am Morgen nicht missen zu müssen.
Was Krebspatienten über Kaffee wissen müssen
Auch wenn auf die Entstehung von Krebs haben kann, sollten Krebspatienten einige Dinge über Kaffee und Krebs wissen:
- Es ist möglich, dass Wechselwirkungen zwischen Kaffee und Medikamenten entstehen
- Der Zeitpunkt für die letzte Tasse Kaffee am Tag sollte gut gewählt sein und ist abhängig vom individuellen Zustand des Patienten
- Es gilt, die Dosis des Kaffees zu beachten
- Bitte besprich Deinen Kaffeekonsum mit Deinem Arzt
Liebe Leser,
das waren viele Worte zu einem heiklen Thema. Forschungen können sich stets ändern, und wer sich jetzt zu einer privaten Metaanalyse entschieden hat, dem sind hier ein paar Links gegeben. Wenn es Neuigkeiten gibt, von denen wir unbedingt wissen sollten, dann gebt gerne Bescheid in eurer Kaffeerösterei Kirmse.