Kaffee und Blutdruck - Welche Wirkung hat das schwarze Elixier?
Kaffee kann sich auf den Blutdruck auswirken. Das Kaffee einen hauptsächlich positiven Effekt auf die Gesundheit hat, ist durch viele Studien belegt, doch insbesondere im Zusammenhang mit Bluthochdruck habe ich bisher immer sehr vorsichtig und zurückhaltend formuliert. Denn gerade beim Genuss von Kaffee und Bluthochdruck sollte man nochmal ganz genau hinschauen.
Man stellt sich Fragen wie: Ist Kaffee bei Bluthochdruck o.k.? Darf ich meinen Cappuccino weiterhin unbesorgt trinken? Wie viel Kaffee am Tag ist nicht zu viel Kaffee? Wie verhält es sich mit Kaffee & zu niedrigem Blutdruck? Früher hieß es: "Zu hoher Blutdruck?" Die Empfehlung lautete dann oft, ganz auf Kaffee zu verzichten oder nur noch entkoffeinierten Kaffee zu trinken. Doch heutige Untersuchungen belegen: Ein normaler Konsum an Kaffee schadet auch bei Bluthochdruck nicht, im Gegenteil. Kaffee kann den Blutdruck sogar senken. Was es zu beachten gilt und was man unbedingt wissen muss im Bezug auf Kaffee & Blutdruck? Das erfährst Du hier.
Bluthochdruck und Kaffee - Was gibt es zu beachten?
Kaffee erhöht den Blutdruck kurzfristig um ca. 10-20 mmHg. Schuld daran ist das enthaltene Koffein im Kaffee. Diese Wirkung hält in etwa 20-30 Minuten nach dem Kaffeegenuss an, vergeht dann aber auch wieder dementsprechend schnell. Wenn man Blutdruck misst, verfälscht das Kaffee trinken demnach den Wert kurzfristig. Man sollte also lieber eine halbe Stunde warten, um keine zu hohen, manipulierten Ergebnisse bei der Blutdruckmessung zu erhalten. Bei dem Konsum von entkoffeiniertem Kaffee zeigt sich ein Anstieg des Blutdrucks hingegen nicht, da kein bzw. nur noch wenig Koffein im Kaffee zu finden ist.
Übrigens: Tee kann auch einen erhöhten Blutdruck zur Folge haben, ist es Theobromin- bzw. Teein-haltiger Tee. Hierbei handelt es sich insbesondere um schwarzer Tee, grüner Tee, weißer Tee, gelber Tee und Matcha-Tee.
Wie viel Kaffee am Tag ist nicht zu viel Kaffee?
Wie viel Kaffee am Tag? Wann ist es zu viel Kaffee? Auch Menschen mit hohem Blutdruck können ohne Bedenken Kaffee geniessen, wenn es ihnen bekommt. 4-5 Tassen Kaffee über den Tag verteilt getrunken gelten allgemein als unproblematisch, auch für Menschen mit erhöhtem Gefäßdruck. Jemand der nur gelegentlich eine Tasse Kaffee trinkt, reagiert sicher nochmals anders, als diejenigen, die täglich mehrere Tassen von dem schwarzen Lieblingsgetränk zu sich nehmen. Ein regelmäßiger Kaffeegenuss fällt nach 2-3 Wochen nicht mehr so ins Gewicht als gelegentlich mal eine Tasse zu trinken, da sich der Körper an das Koffein schnell gewöhnt. Doch wer unter Herz-Rhythmus-Störungen leidet sollten genau im Blick haben und kontrollieren, ob sich die Probleme mit dem Genuss von Kaffee verschlechtern. Bei erhöhtem Blutdruck kann ein "in sich Reinhorchen" auch nicht schaden. Kaffee trinken sollte durchweg ein Genuss sein.
Bei körperlichen Beeinträchtigungen ist es vielleicht doch ratsam auf koffeinhaltigen Kaffee zu verzichten und auf entkoffeinierten Kaffee umzusteigen. Aber gerade das Koffein ist es, für das wir absoluter Fürsprecher sind und somit auch für koffeinhaltigen Kaffee. Kaffee schützt das Herz, die Gefäße und die Leber, beugt vor Alzheimer vor, hat einen positiven Effekt auf Diabetes und Gicht. Zudem gilt das Koffein als leistungssteigernd. Alles Auswirkungen, die koffeinfreier Kaffee nicht aufweisen kann und die man mit dem Verzicht auf Koffein entbehren müsste. 400mg Koffein pro Tag gelten als völlig unproblematisch. Bei einem Durchschnittswert von 80-100mg Koffein pro Kaffeetasse sind das 4-5 Tassen Kaffee. Also auch 4-5 Tassen Kaffee täglich sind für Personen mit Bluthochdruck nicht zu viel Kaffee, im Gegenteil. Über den Tag verteilt kann der Kaffee, bei keinen fühlbaren Beeinträchtigungen, nur gut sein. Wenn Kaffee das Herz und die Gefäße positiv beeinflussen: Warum sollte er dann über kurz oder lang negativ auf den Blutdruck wirken?
Kaffee und niedriger Blutdruck? Wie viel Kaffee ist da gesund?
Anders als Bluthochdruck gilt ein zu niedriger Blutdruck nicht als Krankheit. Ich selbst als Betroffener brauche meinen Kaffee am Morgen, um überhaupt erst wach zu werden und zum Leben zu Erwachen und meinen Blutdruck in die Gänge zu bekommen. Ohne jegliche negative Auswirkungen ist es uns, die wir einen niedrigen Blutdruck zur Regel haben, ohne Einschränkungen erlaubt, Kaffee zu trinken. Die empfohlene Tagesmenge von 4-5 Tassen Kaffee sollte jedoch auch bei zu niedrigem Blutdruck ein Richtwert sein. Denn viel hilft viel ist nicht immer zutreffend. Beim Konsum von zu viel Kaffee bzw. Koffein kann sich der leistungsfördernde Aspekt ins Gegenteil kehren und wir werden leider eher wieder müde. Doch wie sich Kaffee positiv auf das Herz und die Gefäße auswirken soll, haben wissenschaftliche Untersuchungen gezeigt, das das Kaffeetrinken langfristig sogar den Blutdruck senkt und somit das Risiko für Herzinfarkt und Hirnschlag vermindern kann. Das gilt insbesondere für Nichtraucher, so die Deutsche Hochdruckliga e.V. in Ihrem Bericht "Kaffee senkt den Blutdruck". 16.000 Personen wurden für die Studie untersucht, mit dem Ergebnis, das das CYP1A2 Gen, ein Bauplan für gleichnamiges Eiweiß, dafür verantwortlich ist, inwiefern das Koffein besser oder schlechter in der Leber eines jeden einzelnen abgebaut wird. Arbeitet das Eiweiß effektiv, so weist der dementsprechende Proband durchschnittlich einen niedrigeren Blutdruck auf als Studienteilnehmer mit weniger effizient arbeitendem CYP1A2 Eiweiß.
Wie gesagt: Dieser Zusammenhang konnte nur bei Nichtrauchern hergestellt werden. Das Zigaretten rauchen verstärke die Aktivität des Eiweißbausteins und beschleunige den Abbau von Koffein in der Leber. Der schützende Effekt vom Kaffee verrauche im Zigarettennebel, so der Erstautor der Studie, Idris Guessous. Guessous vergleicht das Kaffeetrinken mit Jogging: "Wenn der Blutdruck während des Laufens auch steigt, schützt regelmäßiger Sport dennoch vor Herz-Kreislauf-Schäden." Kaffee sei zwar dafür bekannt, das er kurzfristig den Blutdruck erhöhe, langfristig wirke er sich jedoch genau gegenteilig aus. Aber natürlich ist diese Studie nur eine von vielen zu Kaffee und Blutdruck, jedoch eine Wissenswerte. Andere Untersuchungen ergeben sicherlich wieder ein komplett gegensätzliches Bild. Jeder Mensch reagiert eben auch vollkommen unterschiedlich mit dem Blutdruck auf Kaffee. Deshalb ist es am Sinnvollsten, seine eigenen Reaktionen zu beobachten und seine Rückschlüsse zu ziehen.
Übrings: Das Koffein in schwarzem Kaffee wird innerhalb einer halben bis zu einer Stunde abgebaut. Gibt man dem Kaffee Milch bei, kann sich dieser Vorgang auf bis zu 8 Stunden verlängern. Trinkt man innerhalb dieser Zeit wieder Kaffee, addiert sich der Koffeingehalt und der Abbauprozess zögert sich erneut hinaus. Schwarzen Kaffee zu trinken ist wesentlich weniger belastend, als einen Milchkaffee, den man als milder empfindet, zu geniessen. Über die weiteren Vorteile lernst Du mehr im Blog.
Welcher Kaffee bei Bluthochdruck?
Die Unterschiede! Welcher Kaffee bei Bluthochdruck der Richtige ist, muss jeder für sich selbst heraus finden. Auf Koffein braucht in der Regel aber wirklich keiner zu verzichten. Wenn Du allerdings einen zu hohen Blutdruck hast und das Gefühl hast, das das Kaffee trinken eine erhöhte Herzfrequenz bis hin zum Herzrasen nach sich zieht, solltest Du über den Kaffee nachdenken, den Du bevorzugt trinkst, denn der Kaffee macht viel aus.
Immer wieder begegnet uns die Frage, was der Unterschied zwischen den einzelnen Kaffeesorten und zwischen Arabica und Robusta ist? Und tatsächlich kann man mit der Wahl der Kaffeesorte und Arabica und Robusta die Aufnahme der Menge an Koffein beeinflussen und steuern. Generell kann man sagen, beinhaltet Robusta Kaffee ca. 3mal so viel Koffein wie Arabica Kaffee, und zwar ca. 1,7-4% gegenüber 0,8-1,4% Koffein. Unsere sortenreinen Kaffees sind alle reine Arabica-Kaffees, die sich jedoch nach Herkunft und anderen Kriterien wesentlich im Koffeingehalt unterscheiden. Nur die Espresso und Kaffeemischungen beinhalten bei uns Robustabohnen. Wieviel Robusta prozentual anteilig im Espresso oder dem Blend sind, kannst Du in der jeweiligen Beschreibung nachlesen. Natürlich hängt der Koffeingehalt und somit die "Stärke" des Kaffees auch von Faktoren ab, wieviel Gramm man pro Tasse Kaffee an Kaffeebohnen oder Kaffeemehl verwendet. Zudem ist natürlich auch die Größe der Tasse zusätzlich entscheidend. Du möchtest mehr dazu erfahren wieviel Koffein welcher Kaffee hat? Hier findest Du interessante Infos.
Tipp: Möchtest Du einen Kaffee mit wenig Koffein haben? Dann empfehle ich Dir Kaffee aus Mittelamerika, Südamerika und der Karibik. Diese Kaffeesorten haben einen Koffeingehalt ab 0,8%. Ganz besonders koffeinarm ist der Kaffee aus Australien. Der beinhaltet nur 0,6% Koffein. Du siehst aber: Du musst nicht auf Koffein verzichten, man kann viel mit der Auswahl seines Kaffees und der Menge die man trinkt beeinflussen und ob man das Kaffee trinken bezüglich des Bluthochdrucks gut verträgt.
Fazit: Auch Personen mit Bluthochdruck können eine regelmäßige Menge an Kaffee von 4-5 Tassen bedenkenlos geniessen, voraus gesetzt dem, man kennt keine körperlichen Auswirkungen wie einen schnelleren Herzschlag wie gewöhnlich oder gar Herzrasen. Das der Blutdruck um etwa 10-20 mmHg bei Jedem individuell für eine kurze Zeit ansteigt ist ganz normal. In dieser halben Stunde sollte man lieber auf die Blutdruckmessung verzichten, um einen realistischen Blutdruck-Wert angezeigt zu bekommen. Kaffee schützt das Herz und reinigt die Gefäße, das gilt als bewiesen. Warum sollte er dann nicht langfristig bei regelmäßigem Genuss das Risiko für Herzinfarkt und Hirnschlag vermindern?