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Fasten und Kaffee trinken » Geht das?
Das neue Jahr ist gestartet. Ganz oben unter den guten Vorsätzen für den Jahresbeginn steht das Abnehmen und eine gesunde Ernährung und das Fasten, bevorzugt zwischen Fasching und Ostern. Für mich ist das jährliche Fasten inzwischen nicht mehr wegzudenken. Bei meinem ersten Versuch habe ich auf das ausschließliche Wassertrinken, das Wasserfasten, gesetzt, mußte aber feststellen, das mein Körper darauf mit frieren, Kreislaufbeschwerden, Müdigkeit und Gereiztheit reagierte. Mit dem Heilfasten nach Buchinger geht es mir richtig gut und ich freue mich jedes Jahr auf’s neue auf die Zeit. Meine größte Herausforderung während des Fastens? Komplett auf Kaffee zu verzichten schien mich förmlich in die Fastenkrise zu treiben, gerade wenn man weiterhin arbeitet und sich keinen Durchhänger oder Auszeiten erlauben kann. Mit dem eigenen Entschluss, zwei bis drei Tassen Kaffee am Tag weiterhin zu trinken geht es mir fantastisch und das Fasten macht einfach nur Spaß. Jeder Kaffee ist ein echtes Highlight am Tag.
Positiver Nebeneffekt:
Die Pfunde, die sich über die Weihnachtszeit und vielleicht auch
schon zuvor auf der Waage gezeigt haben, purzeln wie von selbst.
Fasten ist Kopfsache - Der Hunger vergeht schnell
Immer mehr begeistern sich für das Fasten bzw. Heilfasten, denn bei den entschlackenden Kuren
werden die Fettdepots abgebaut und dadurch viele Giftstoffe aus dem Körper ausgeschwemmt. Der
Frühjahrsputz für den Körper hat Hochkonjunktur. Für die einen unvorstellbar, 7 Tage, 10 Tage
oder gar noch länger keine feste Nahrung zu sich zu nehmen, schwören die Freunde auf das reinigende und
heilende Fasten. Der Hunger vergeht schnell und sind erst einmal die ersten drei Tage überstanden, in denen der
Organismus seinen Stoffwechsel umstellt, fühlt man sich frei und leicht. Das Überstehen
der Fastenkrise zahlt sich aus: Stresshormone werden reduziert, die Sinne werden geschärft.
Manche setzen während der Fastenzeit nur auf den Konsum von Wasser, das Wasserfasten. Doch es
geht auch schonender: Die Heilfastenkur nach Buchinger ist eine reine Trinkkur. Es dürfen jedoch
Wasser, Tee, Saft und Gemüsebrühe zu sich genommen werden. Neben diesen zwei wohl
bekanntesten und am häufigsten angewendeten Fastenkuren gibt es noch weitere Fastenarten wie das Saftfasten,
das Molkefasten oder das Basenfasten. Das Fasten bringt Linderung bei Rheuma und Gicht und wirkt sich positiv auf
Hautkrankheiten, Migräne, Bluthochdruck und Diabetes Typ2 aus. Doch wie steht es mit dem Genuss von Kaffee
während dem Fasten? Leidet der Erfolg des Heilfastens unter dem Genuss von Kaffee? Lässt sich Kaffee
trinken mit dem täglichen gesundheitsbewussten Leben und Gewichtsreduktion vereinbaren?
Darf ich Kaffee trinken beim Fasten?
Bei den unterschiedlichen Fastenkuren sind streng genommen sämtliche Genussmittel wie Alkohol, Zigaretten, Süßigkeiten und Kaffee nicht erlaubt und gelten als nicht förderlich. Doch für uns ist Kaffee nicht mit Alkohol, Zigaretten und Süßem gleichzusetzen. Zahlreiche Studien belegen, das ein gemäßigter Kaffee-Genuss im Alltag eine positive Wirkung auf die Gesundheit hat. Weshalb dann während des Fastens auf unser liebstes Getränk verzichten? Hält Dich gar der Verzicht auf Kaffee vom Fasten ab?
Der Kaffee-Abstinenz äußert sich bei vielen Menschen beim Fasten in starken Kopfschmerzen und schlechter Laune. Ursache dafür ist die Entzug des im Kaffee enthaltenen Koffeins. Zu der Entstehungszeit der Heilfastenkur galt das Koffein jedoch noch als absolut schädlich. Dieses Image haftet dem Kaffee und dem Koffein bis heute noch an. Gerade Kaffee mit seinen über 800 Inhaltsstoffen und insbesondere das Koffein wirkt sich positiv auf das Herz, den Kreislauf, die Leber und auf Diabetes Typ2 aus, fördert die Leistungsfähigkeit und gilt als absoluter Fettkiller. Warum sollte er dann beim Fasten einen negativen Effekt haben?
Der Verzicht auf feste Nahrung während des Fastens stellt uns schon vor eine große Herausforderung. Muß dann auch noch ein komplettes Entsagen vom Kaffee sein? Das Koffein viele positive Eigenschaften und Wirkungen hat, ist bewiesen. Koffein steuert einer gesunden Lebensweise und dem Abnehmen bei. Koffein sollte nicht mehr als Gift gesehen werden, sondern als wertvoller Inhaltsstoff, der die Gesundheit auch während des Fastens begünstigt.
Der Genuss von Kaffee während des Fastens muss nicht so streng genommen werden, um einem Kopfschmerzen bereiten. Möchte man nicht auch im Anschluß an die Fastenkur dem Kaffee entsagen, sind zwei bis drei Tassen Kaffee völlig ok.
Pro für Kaffee während des Fastens
Außer das die wirklich nervtötend sein könnenden Kopfschmerzen ausbleiben, kann eine Tasse Kaffee gerade Menschen mit einem niedrigen Blutdruck insbesondere in der Fastenzeit morgens in die Gänge kommen lassen und Probleme mit dem Kreislauf vorbeugen. Zudem fördert die verdauungsanregende Wirkung des Kaffees eine natürliche Darmregulierung. Wer Koffein jedoch eher als einen Giftstoff anstatt als einen positiven Wirkstoff ansieht und vollendst auf eine Entgiftung oder Entschlackung möglichst aller Gifte und Stoffe setzt, sollte wohl lieber für die Dauer der Fastenkur den Kaffee meiden.
Beim Fasten reagieren wir empfindlicher und schmecken wir die Säure im Kaffee nochmal intensiver. Gerade Menschen, die bereits bei normaler Nahrungsaufnahme schon sensibel auf den Säuregehalt im Kaffee ansprechen, ist ein besonders säurearmer Kaffee zu empfehlen. Wer in der Regel schon mit einem übersäuerten Haushalt zu kämpfen hat, kann eher Probleme mit Gliederschmerzen bekommen. Ein aus den Fugen geratener Säure-Basen-Haushalt begründet sich jedoch nicht in erster Linie durch den Kaffee-Genuss: Es spielen viele weitere Faktoren eine negative Rolle wie eine schlechte Ernährung, zahlreiche Zusatzstoffe in unseren Nahrungsmitteln, zu viel Fleisch, Süßigkeiten, zu wenig Obst und Gemüse, Alkohol, Nikotin und vieles mehr. Eine Fastenkur ist ein guter Start auch an diesen Lebensgewohnheiten für die Zukunft zu arbeiten.
Contra für Fasten und Kaffee trinken
Einem gesunden Menschen können 2-3 Tassen Kaffee auch beim Fasten nichts anhaben, im Gegenteil, sie können
so gut tun. Bei gewissen Vorerkrankungen jedoch, wie beispielsweise Bluthochdruck, sollte man seinen
Körper genau beobachten, wie er auf den Kaffee reagiert und besser nicht auf die komplette Nulldiät,
sprich nur auf Wasser trinken, setzen. Vor Fastenbeginn empfiehlt es sich einen Arzt zu konsultieren. Ähnlich
gestaltet es sich bei Diabetes Typ2. Das Fasten sollte auf jeden Fall unter ärztlicher Kontrolle geschehen.
Heute werden Fastenkuren in der Klinik bereits von vielen Krankenkassen bezahlt oder bezuschusst. Nachfragen bei der
Krankenkasse, ob eine Fastenkur bei der eigenen Indikation übernommen wird, lohnt sich.
Was passiert beim Fasten im Körper?
Nach den ersten 24 Stunden des Fastens sind alle Zuckerreserven aufgebraucht. Der Körper greift anschließend auf seine Fettdepots und Eiweißreserven zu und gewinnt aus ihnen Glukose. Wertvolle Ketonkörper werden aus den Eiweißspeichern gewonnen, die die Zellen zum Verbrennen benötigen. Der menschliche Körper und insbesondere das Hirn kann diesen kostbaren Treibstoff ausgezeichnet verwerten. Die Ketonkörper tragen in der Fastenzeit einen wesentlichen Anteil zur Energiegewinnung bei. Die Stoffwechselumstellung ist in den ersten drei Tagen besonders intensiv. Durch den Abbau der Eiweißrücklagen werden zugleich Muskeln abgebaut, ein oftmals nicht gewünschter Nebeneffekt beim Fasten. Um dies zu verhindern, kann man zusätzlich Proteine zuführen. In flüssiger Form ist Molke oder Buttermilch ein Top Lieferant von Protein. Proteine sind nicht nur wichtig für die Muskeln sondern auch für das Immunsystem. Beim Fasten fährt das Immunsystem herunter, Entzündungen werden vermindert. Jedoch ist der Körper dadurch auch anfälliger für Infekte.
Der Körper entgiftet beim Fasten, alte Zellen und Bestandteile werden verstoffwechselt, Fettablagerungen in Organen werden reduziert. In den Fettreserven eingelagerte Umweltgifte wie Dioxine, PCB und Weichmacher werden freigesetzt und abtransportiert. Der gesamte Kreislauf und die Körpertemperatur fährt während des Fastens herunter. Das kann bis zu zwei Grad Körpertemperatur ausmachen. Aus diesem Grund neigen wir dazu, während des Fastens zu frieren.
Fazit:
Eine Fastenkur muß nicht zwingend in der kalten Jahreszeit zu Beginn des neuen Jahres oder während der klassischen Fastenzeit zwischen Fasching und Ostern passieren. In den Sommermonaten lässt es sich mit einer reduzierten Körpertemperatur besser umgehen. Der Körper fordert von Haus aus weniger als in den Wintermonaten und freut sich über leichte Kost. Fällt die Entscheidung zu einer Fastenkur doch auf die Wintermonate, tut ein warmer Tee oder Kaffee in fröstelnden Momenten so gut…
Das Fasten muß nicht einen kompletten Verzicht bedeuten. Beim Heilfasten nach Buchinger und auch bei den anderen Fastenmethoden bist Du mit dem Wichtigsten versorgt. Unser Körper weist genug Reserven auf, aus denen gezehrt werden kann, die abgebaut werden können und die entgiftet gehören.
Das zu erwartende Fasten-Hoch, ein unbeschreibliches Hochgefühl, wird Dich für alle Entbehrungen entlohnen. Tue das, was Dir gut tut während der Fastentage: Gehe schwimmen oder in die Sauna, lass Dich massieren. Das unterstützt die Entgiftung. Und geniesse die ein oder andere Tasse Kaffee, ganz ohne schlechtes Gewissen und Kopfschmerz. Trinke weiter Kaffee, lass aber den Zucker weg. Sogar Milch ist erlaubt, da stecken Proteine drin! Eine zuckerfreie oder zuckerarme Ernährung im Anschluß an die Fastenkur kann den Gewichtsverlust bis zur nächsten Kur stabilisieren.
Die wertvollen Ketonkörper werden übrigens auch beim Intervallfasten freigesetzt, bei dem man einfach die essensfreie Zeit bis zum Mittag verlängert. Noch mehr Infos zu Ketonkörper und Kaffee findest Du in unserem Blog zu Bulletproof Coffee.
Unser Tipp für das Fasten mit Kaffee
Säurearm sollte der Kaffee sein, den Du während des Fastens trinkst. Unsere geschmackliche Sensibilität für Säure ist in der Fastenzeit erhöht, aber auch der Säure-Basen-Haushalt dankt es uns, wenn wir einen säurearmen Kaffee geniessen.